Station: Ungleichheit

An der Station erwarten die Besucher*innen vier halbrunde Holzbänke, die um einen Baum angeordnet sind. Um ein Gefühl für die bestehende Ungleichheit zu vermitteln, werden die Geschichten von zwei Babys erzählt, die am gleichen Tag geboren wurden: das eine in Deutschland, das andere in Mosambik. Für Emma aus Deutschland ist sauberes Wasser eine Selbstverständlichkeit und wenn sie krank wird, gibt es Ärzt*innen, die sich um sie kümmern. Bei Rosita sieht das anders aus. In Mosambik hat nur jeder zweite Haushalt Zugang zu sauberem Wasser und im Krankheitsfall gibt es für das ganze Land nur etwa 1.000 Ärzt*innen.  Dies wirkt sich auch auf die durchschnittliche Lebenserwartung der beiden Babys aus.

SDG Nr.10: Ungleichheit in und zwischen den Ländern verringern

Standort: Zwischen Bültmannshofschule und Schüco-Arena
Koordinate: N 52° 01.924' E 008° 30.656' (WGS84)

Patenschulen dieser Station: Max-Planck-Gymnasium, Gertrud-Bäumer-Realschule

Mehr zum SDG 10

Einige Unterziele:

  • Das wirtschaftliche Wachstum der ärmsten 40% der Bevölkerung in den einzelnen Ländern soll bis 2030 höher sein als das Wachstum der jeweiligen Gesamtbevölkerung.
  • Politische Maßnahmen für eine schrittweise größere Gleichheit sollen in allen Ländern ergriffen werden.
  • Die Finanzmärkte sollen stärker reguliert und überwacht werden.

Hintergrundinformationen SDG 10

Ungleichheit verringern

Wie viel Ungleichheit erträgt die Welt, wie viel soziale Unterschiede nehmen die Armen hin ohne gewalttätige Konflikte, ab wann schadet Ungleichheit der Volkswirtschaft insgesamt und müsste deshalb im Interesse aller verringert werden? Auch wenn die weltweite Armut zurückgegangen ist, so ist doch die Ungleichheit innerhalb vieler Länder weiter gestiegen. Das Gleiche gilt auch global für den Abstand zwischen „reichen“ und „armen“ Ländern. Nimmt man die Wirtschaftskraft (Bruttonationaleinkommen pro Einwohner) zur Grundlage, so wächst der in Dollar berechnete Abstand zwischen den Ländern mit hohem Einkommen und denen mit niedrigem Einkommen weiter. Das Pro-Kopf-Einkommen in den "reichen Ländern" ist 27 mal höher als in den „armen Ländern“.

Wenige besitzen sehr viel

Wie das Vermögen in der Welt verteilt ist:
0,7% der Weltbevölkerung (blauer Balken) besitzen 44% des weltweiten Vermögens. Diesen Super-Reichen stehen knapp 70% der Weltbevölkerung gegenüber, die weniger als 10.000 Dollar besitzen.
(Quelle. Credt Suisse Global Wealth Databook 2014.)

Auch in Deutschland würde das Ziel der SDGs, die Ungleichheit zu verringern, erhebliche Kurskorrekturen erfordern. Beim Einkommen (die 10% der Reichsten erhalten 38% des Bruttoeinkommens) und noch mehr beim Vermögen (1% besitzen laut DIW 33% des Vermögens, während die unteren 50% auf 2,5% kommen) ist auch im internationalen Maßstab in Deutschland die Ungleichheit erheblich. Doch Umverteilung (etwa über die Steuerpolitik) wird von den Reichen und Privilegierten heftig bekämpft. „Kein Sozialneid“ und „Leistung muss sich lohnen“ heißt es – und damit ist die Debatte meistens schon beendet.

  • Die Agenda 2030, die im Herbst 2015 von den Vereinten Nationen beschlossen wurde (37 Seiten), finden Sie hier in der deutschen Übersetzung.
  • Lernplattform: Website mit Hintergrundinformationen zu den SDGs und mit zahlreichen Hinweisen auf didaktische Materialien und Medien für die Vermittlung der SDGs in Unterricht und Bildungsarbeit.